Das atopische Ekzem ist eine weit verbreitete Krankheit in den Industriestaaten und kann bis zu 20% der Kinder und 3% der Erwachsenen betreffen. Auffällig ist, dass die Erkrankung bei 60% der Kindern vor dem ersten Lebensjahr auftritt und im Vergleich vor zur Häufigkeit 50 Jahren vier – bis sechsmal häufiger diagnostiziert wird.
Das Hauptsymptom bei den Betroffenen ist ein starker Juckreiz, welcher primär durch eine gestörte Barrierefunktion der Haut ausgelöst wird. In den meisten Fällen weisen die Ekzem-Patienten eine empfindliche, trockene Haut auf, die von Rötung begleitet ist. Die Anfälligkeit auf externe Reize, wie z.B. Kratzen führt zu weiteren Irritationen, die in einen Teufelskreislauf von Irritation und Juckreiz münden. Da die Symptome besonders in der Nacht auftreten, können neben einem Schlafdefizit auch weitere Begleitsymptome, wie Gereiztheit oder Konzentrationsschwäche indirekte Folgeerscheinungen einer atopischen Dermatitis sein. Provokationsfaktoren (Auslöser des atopischen Ekzems) können z.B. äußere mechanische Reizungen der Haut (Kleider, Allergene) oder innere, wie Schwitzen, physischer Stress, falsche Ernährung oder Alkohol sein.
Allergien können das Gesamtbild des atopischen Ekzems ebenfalls negativ beeinflussen. Allergene der Luft (Aeroallergene), Tierhaare, Pollen oder auch Nahrungsmittelallerge (Milch, Eiweiß, Weizen, etc.) gelten als weitere Triggerfaktoren (Auslöser).
Die Ursache des atopischen Ekzems ist nicht vollständig geklärt. Es wird von einem multifaktoriellem Geschehen (mehrere Gründe) ausgegangen.
Die Symptome können bei den Betroffenen unterschiedlicher Ausprägung sein. Prinzipiell ist davon auszugehen, dass die Hautbarriere (gestörte Hautflora bestehend aus verschiedenen Guten Bakterien) nicht mehr den äußeren Angriffen seitens der Bakterien ( z.B. Staphylococcus aureus) oder Hefepilzen (z.B. Malasezzia) standhalten kann und eine fortschreitende Besiedlung zu einer weiteren Verschlechterung des Hautzustandes führt.
Die atopische Dermatitis tritt in Schüben auf und kann unterschiedlicher Dauer und Intensität sein. In einer akuten Phase überwiegen entzündliche Symptome, wie Rötung, Nässen mit Krustenbildung, die in eine sogenannte Sekundärinfektion (aufgepfropfte Infektion) mit Bakterien oder Pilzen münden kann. Bei Säuglingen in den ersten 3 Lebensmonaten kann sich ein atopisches Ekzem mit einem Milchschorf am Kopf oder Rötung (Erythem) an den Wangen mit keinen Bläschen (Papulovesikeln) auftreten. Durch Kratzen kann es zu nässenden und krustig belegten Körperpartien (Gesicht und Arme-, Knie-Streckseiten) kommen, die unbehandelt bakteriell entzünden können. Die Prädilektionsstellen (Hautpartien, welche Symptome aufweisen) variieren ab dem Säuglingsstadium (erste 3 Monate) über die Pubertät bis ins Erwachsenenalter.
Die Diagnose erfolgt hauptsächlich klinisch (Erscheinungsbild) und durch eine Familienanamnese (vorkommen in der Familie). In den meisten Fällen weisen die betroffenen bestimmte sogenannte Atopistigmata, wie eine trockene Haut (Sebostase), dünnere seitliche Augenbrauenpartie (Hertoghe-Zeichen), eine doppelte Liedfalte und eine paradoxe Gefäßreaktion (Weiße Streifen beim Kratzen auf der Haut – bei gesunden rote Streifen).
Die Behandlung des atopischen Ekzems kann genauso vielfältig ausfallen, wie das Erscheinungsbild. Aufgrund einer gestörten Hautbarriere bietet sich eine Basispflege mit Salben und Lotionen an, die in der Zusammensetzung dem Hautzustand angepasst werden. Äußerlich stehen spezifische wirkstoffhaltige- (Harnstoff, Nachtkerzenöl, Zink, Dexapanthenol), infektionshemmende- (Antibiotika bei einer Besiedlung der Haut) oder entzündungshemmende-Salben (Glucocorticoide) oder auch immun-supressive Wirkstoffe (Tacrolismus) im Vordergrund. Bei weit fortgeschrittenen Symptomen und insbesondere bei Kindern werden Antihistaminika eingesetzt, die den Juckreiz reduzieren sollen. Bei besonders schweren Erscheinungsbildern kommen weiterhin Clucocorticoide und Immun-supressiva aus der Transplantationsmedizin (Cyclosporin A) zum Einsatz.
Weitere Maßnahmen wie eine Lichttherapie, Klimabehandlung, hochdosierte Vitamingabe (Vitamin E und D) sowie ein Selbstmanagement (Reduktion von Stressfaktoren, Alkoholversicht, Allergenmanagement) stellen effektive Optionen in der Behandlung des atopischen Ekzems dar.
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